Wilfried Stroh

LVX SCAENICA LVCEAT EIS


Und man siehet die im Lichte
Die im Dunkel sieht man nicht

So hat Deutschlands meistgespielter Bühnenautor das Fazit aus seinem Schlagermusical gezogen – und hat zugleich, er, der kleine schwäbische Angestelltensohn, dieses Fabula Dozet durch seinen eigenen Erfolg widerlegt: Im Lichte zu stehen oder nicht, gesehen zu werden oder vergessen im Dunkel zu bleiben, ist nicht nur ein aus Frau Fortunas Lostopf zugeschnipptes Schicksal. Jeder hat es selbst in der Hand, sich sichtbar zu machen: Rampenlicht machts möglich, Rampenlicht bescheint Klein und Groß, gerecht - freilich auch unbarmherzig.
So sahen das auch die weltweisen Wettbewerbspezialisten des Münchener Literareon, als sie heuer junge Autoren gerade mit dem Thema Rampenlichtauf die Bühne der literarischen Öffentlichkeit lockten. Und sie konterten den Augsburger Reimer, indem sie ihm lässig einen Zweizeiler entgegenschüttelten:

Auch wenns dort stark nach Lampen riecht:
Trau dich mein Freund ins Rampenlicht!